Schandor, Janko: Bischof Janko Simrak (1883-1946)
Ein Leben für die "Heilige Einheit" - Leben und Werk unter besonderer Berücksichtigung der Zwangskonversionen im Ustascha-Staat. Das Werk rückt mit Janko Simrak einen kirchlichen Würdenträger in den Mittelpunkt, der als katholischer Journalist und Politiker an der Entstehung des jugoslawischen Gesamtstaats aktiv beteiligt war, sich aber alsbald desillusioniert zeigte und sich danach für die kroatische Unabhängigkeit einsetzte. Allerdings führte ihn die Verfolgung von Serben und Juden durch die Ustascha-Machthaber in eine Zwangslage, da er dem kroatischen Staat gegenüber loyal sein wollte, sich aber noch mehr den eigenen Gläubigen, seinem Metropoliten Stepinac und dem Papst in Rom verpflichtet fühlte und auf die Hilferufe verschiedener Volksgruppen reagieren musste. Weil das Handeln Simraks in der bisherigen Historiographie - bedingt durch ideologische Vorgaben - zumeist einseitig dargestellt und die Motivation äußerst vereinfacht skizziert wurde, wird dem dreigeteilten Hauptteil (Kapitel 3-5) einen ausgiebigen einleitenden Teil (Kapitel 1) vorangestellt, der ein Schlaglicht auf die KKB sowie auf die Idee der Kirchenunion wirft. Danach folgt chronologisch Simrak persönliche Herkunft und vor allem sein Wirken vor der Amtsübernahme im Bistum (Kapitel 2), wobei die Mitwirkung bei der Gründung des Staates der Slowenen, Kroaten und Serben von herausragender Bedeutung ist für die richtige Einordnung seiner späteren Unterstützung des Ustaschastaates. Seine Übernahme der Amtsgeschäfte fiel in die Zeit der durch den Zweiten Weltkrieg bedingten Umwälzungen im europäischen Südosten und der kroatischen Unabhängigkeit sowie der daraus folgenden politischen Konsequenzen. Das dritte und vierte Kapitel zu seiner Bischofszeit sind weitgehend chronologisch gestaltet, im größten Hauptteil - dem 5. und letzten Kapitel - wird ein ausführlicher Blick auf die Kontroversen seiner Amtszeit und darunter ganz besonders die Zwangskonversionen gerichtet. Daneben werden in den weiteren Abschnitten des fünften Kapitels aktuelle Forschungsfragen aufgegriffen und vor dem Hintergrund der ausgiebigen Relecture der Quellenlage zu beantworten versucht. XIX,504 Seiten mit 34 Abb. und drei Karten, gebunden (Eastern Church Identities; Band 21/Brill | Schöningh 2025) oberer Rücken stark bestoßen, Buchblock leicht verzogen












