
Friedrich Schiller und Europa
Ästhetik, Politik, Geschichte. Hrsg. [und mit einem Vorwort] von Alice Stasková. Wie dachte Schiller die Geschichte und wie dachte die Geschichte über Schiller? 13 Studien nähern sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Der "Dichter der Freiheit" wird in Bezug auf sein politisches Denken, seine Geschichtsphilosophie sowie seine Dramatik beleuchtet und kontextualisiert. Überdies werden Schillers ästhetische Konzepte in philosophische und gattungsgeschichtliche Traditionen gestellt, besonders mit Blick auf die Verbindung von Geschichte und Ästhetik, aber auch mit Bezügen zur Kriminalgeschichte und zu Kreativitätsdiskursen. Einen besonderen Schwerpunkt schließlich bilden Untersuchungen zu Schillers Rezeption in Böhmen und Russland. Der Band fokussiert die Allianz von Politik, Ästhetik und Geschichte in Schillers Denken als einem zentralen Werk der europäischen Moderne. Aus dem Inhalt: Norbert Oellers: Bürger von Frankreich - Schiller und die Französische Revolution; - Walter Hinderer: Der schöne Traum der Freiheit - Zu Schillers politischen Vorstellungen; - Dieter Borchmeyer: Friedrich Schiller oder die Chance der Freiheit im "Notzwang der Begebenheiten"; - Milan Sobotka: Schiller und die Griechen; - Ingeborg Fiala-Fürst: Schiller: Die Sendung Moses; - Alexander Kosenina: Schiller und die Tradition der (kriminal)psychologischen Fallgeschichte bei Goethe, Meißner und Spieß; - Antje Büssgen: Der "Sporn" des Handelns - Zur Funktion des Ästhetischen in Schillers und Nietzsches Geschichtsdenken; - Klaus Schenk: Vom Unbewußten des Dichtens. Kreativitätsdiskurse nach Schiller; - Kurt Krolop: Die Schiller-Feier in Prag 1859; - Alice Stasková Geschichte undpolemos: Schiller, Palacky, Patocka; - Lenka Vodrázková-Pokorná: Friedrich Schiller und die ersten Prager Germanisten nach 1882; - Jirí Munzar: Zu den Übersetzungen der Werke Schillers ins Tschechische, insbesondere zu Ludvík Kunderas Übersetzung von 'Don Karlos'; - Tomás Glanc: Der russische Nationaldichter Schiller - Problematisierung der kulturellen Wechselseitigkeit und des Konzepts der Nationalliteratur. 297 Seiten mit vier Abb., gebunden (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte; Band 238/Universitätsverlag Winter 2007)