Neu im Angebot
Kritik in der frühen Neuzeit

Kritik in der frühen Neuzeit

Intellektuelle 'avant la lettre'. Hrsg. [und eingeleitet] von Rainer Bayreuther, Meinrad von Engelberg, Sina Rauschenbach und Isabella von Treskow. Hat es die Rolle des Intellektuellen schon vor 1800, schon vor der Hochaufklärung gegeben? In 13 Einzelstudien werden unter anderem Romane und Motetten, Gemälde und Parlamentsdebatten der Frühen Neuzeit auf ihre intellektuelle Relevanz hin befragt. Der Bogen spannt sich über ganz Europa vom 14. bis zum frühen 19. Jahrhundert und berührt dabei vielfältige Milieus wie die Universitäten, die Höfe, das Zeitungswesen, die Medizin oder die spezifische Situation bestimmter sozialer Gruppen wie der Juden oder der Frauen. - Sabine Holtz in H-Soz-Kult (05.02.2013): "Die anregenden Fallstudien arbeiten Bedingungen und Elemente intellektuellen Handelns prägnant heraus. Die vorgestellten Persönlichkeiten, Rollenmuster und Medien intellektueller Kritik präsentieren in beeindruckender Art und Weise ein intellektuelles Potential, das sich weit vor der Aufklärung Gehör verschaffte. Das Bild, das die Fallstudien vom frühneuzeitlichen Intellektuellen 'avant la lettre' zeichnen, überzeugt rundum und gibt vielfältige Anregungen zu weiteren Forschungen!" - Seit wann gibt es "Intellektuelle"? Der Begriff selbst wurde erst um 1900 geprägt. Seit längerem zählen allerdings auch die Protagonisten des Aufklärungszeitalters wie z.B. Voltaire zu den Begründern dieses Sozialtypus, woraus sich die Frage ergibt, wie weit dessen Vorgeschichte in die Frühe Neuzeit zurückreicht. Sind "Intellektuelle" somit Gebildete, die unberufen in einer über ihr jeweiliges Spezialgebiet hinausweisenden öffentlichen Debatte Position beziehen? Beschreibt der Begriff einen bestimmten Persönlichkeitstypus oder eine soziale Rolle, also eine spezifische Form des öffentlichen Handelns? Welchen Einfluss übt das jeweilige Umfeld aus, also jener Resonanzraum, der sich in der Vormoderne durch Struktur und Kommunikationsformen deutlich von der "kritischen (Medien-) Öffentlichkeit" der Gegenwart unterscheidet? Intellektuelle bedienen sich gemeinhin des gesprochenen oder geschriebenen Wortes: Wie verhält es sich in diesem Zusammenhang mit den Werken der Belletristik, der Musik oder den Bildkünsten, der Theologie und der Naturwissenschaft? Der Band geht zurück auf ein Arbeitsgespräch zu Thema "Intellektuelle. Rollenbilder, Interventionsformen, Streitkulturen 1500-1800", das 2006 an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfand. Vertreter der verschiedensten kulturwissenschaftlichen Disziplinen suchen anhand ausgewählter Beispiele Antworten auf die oben genannten Fragen. Das Buch stellt die Frage, ob das "eingreifende Denken" ein für die Aufklärung und die Moderne charakteristisches Phänomen ist oder ob es sich mutatis mutandis nicht auch in anders strukturierten Gesellschaften nachweisen lässt. Die Herausgeber fassen in einer Einleitung und in einem Nachwort die Überlegungen zusammen und skizzieren die Umrisse des frühneuzeitlichen Intellektuellen "avant la lettre". -- Aus dem Inhalt: Kritik in der Frühen Neuzeit - Intellektuelle avant la lettre. Eine Einleitung. - Rainer Bayreuther: Strukturen politischer Kritik in der Musik des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. - Dieter Janssen: Intellektuelle und die Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Frühen Neuzeit. - Albert Schirrmeister: Wann können Humanisten Intellektuelle sein? Überlegungen anhand dreier Beispiele. - Karsten Mackensen: "... non servitio operis sed imperio speculationis..." Musiker in der Frühen Neuzeit zwischen Beruf und Bekenntnis. - Sina Rauschenbach: Von der gelehrten zur intellektuellen Debatte. Die Indianer und die englische Diskussion über die Wiederzulassung der Juden im 17. Jahrhundert. - Ina Schabert: Die Frau als Intellektuelle im England des späten 17. und des 18. Jahrhunderts. - Isabella von Treskow: Fiktion und intellektuelles Engagement. Zur Funktionsweise kritischer Intervention im Frankreich des 17. Jahrhunderts. - Ludger Schwarte: Von der Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen. Intellektuelle, Experimentalwissenschaft und Öffentlichkeit um 1700. - Ulrich Johannes Schneider: Zur Rhetorik des Intellektuellen im 18. Jahrhundert. Johann Jakob Scheuchzer und seine 'Physica Sacra'. - Dorothea von Mücke: Öffentlichkeiten der Aufklärung und intellektuelle Kritik. - Hans-Jürgen Lüsebrink: Vom "Gelehrten" zum 'philosophe'. Selbstverständnis und Rollenbilder des "Intellektuellen" im französischen Aufklärungszeitalter. - Susanne Lachenicht: Periodische politische Presse und intellektuelle Intervention. Journalisten in Frankreich im späten 18. Jahrhundert. - Meinrad von Engelberg: Bildende Künste als Medien intellektueller Intervention. - 404 Seiten mit einigen Notenbeispielen und 9 Tafeln, gebunden (Wolfenbütteler Forschungen; Band 125/Herzog August Bibliothek in Kommission bei Harrassowitz Verlag 2011)

Bestell-Nr.: 15557
Gewicht: 1,06 kg
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Kulturwissenschaften | Geschichte der Frühen Neuzeit | Geschichte der frühen Neuzeit
ISBN: 9783447062961
Lieferzeit: 2-7 Tage*
statt 89,00 €
39,00 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

* Gilt für Lieferungen nach Deutschland. Lieferzeiten für alle anderen Länder finden Sie hier.
Vorheriges Buch Zum Sachgebiet 'Kulturwissenschaften' Nächstes Buch

Neuere Angebote im Sachgebiet Kulturwissenschaften

Kundenlogin:



Passwort vergessen?

Noch kein Kundenlogin?

Ich habe noch kein Kundenlogin und möchte mich registrieren:
Konto erstellen