
Unsterblichkeit
Vom Mut zum Ende. Hrsg. von Dimiter Daphinoff und Barbara Hallensleben. Es ist die Sterblichkeit, die das Nachdenken über die Unsterblichkeit provoziert und nährt, sei es im Sterben des Individuums oder im Untergang der Nation. Von Woody Allen ist der Ausspruch bezeugt: "I don't want to achieve immortality through my work, I want to achieve it by not dying." In der Trotzhaltung des amerikanischen Filmemachers erfährt die Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit, die der menschlichen Existenz eignet, eine zugespitzte Formulierung. Ist sie Ausdruck des unerschütterlichen Fortschrittsglaubens des modernen Menschen oder ein Beweis seiner zunehmenden Gottesferne? Ist sie nostalgische Sehnsucht oder Hybris? Ist ewiges Leben - oder auch 'nur' ein (zu) langes Leben - überhaupt wünschenswert? Auf solche und ähnliche Fragen versucht der Band mit 13 Beiträgen (davon jeweils zwei in englischer und französischer Sprache) von Fachleuten aus Philosophie, Theologie, Anthropologie, Geschichte, Germanistik, Romanistik und Anglistik mögliche Antworten zu finden. - Aus dem Inhalt: Barbara Hallensleben und Dimiter Daphinoff: Unsterblichkeit. Vom Mut zum Ende. - Jean-Claude Wolf: Zu lange leben? Gedanken zur Unsterblichkeit. - Siegfried Weichlein: Ursprungsmythen in unvordenkbarer Vergangenheit. Die soziale Konstruktion von Zeit in der nationalen Mythologie. - Christian Giordano: The Illusion of Political Immortality. For an Agnostic Anthropology of Power. - François Ruegg: Immortalité, nostalgies et identité ethnique. - Barbara Hallensleben: Unsterblichkeit der Seele und Auferstehung des Fleisches. Die paradigmatische Position des Thomas de Vio Cajetan. - Mariano Delgado: "... reiss ab den Schleier dieser holden Einung". Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit in der mystischen Erfahrung des Johannes vom Kreuz. - Franz Gmainer-Pranzl: Hoffnung auf Unsterblichkeit? Theologische Fragen in interkultureller und interreligiöser Perspektive. - Harald Fricke: Versuch über Kunst, Zeit und Tod. - Thomas Hunkeler: "Non offensé d'aulcun mortel Letharge". L'immortalité poétique dans le sillage de Pétrarque. - Sabine Coelsch-Foisner: Die Kunst als Garant der Unsterblichkeit. Literarische und kulturtheoretische Perspektiven des Überdauerns zwischen Monumentalisierungswahn und Statuenstürmerei. - Sarah Herbe: Unsterblichkeit und die Erkundungen des Weltraums in Stephan Baxters 'Far Future' Science Fiction Roman "Ring" (1994). - Ralph J.Poole: "But what a lovely curse!" Die Unsterblichkeit des Vampirs als Seifenoper. - Dimiter Daphinoff: Visions of Immortality in English Literature. - XII,220 Seiten, gebunden (Wissenschaft und Kunst; Band 20/Universitätsverlag Winter 2012)