Schellhorn, Andreas: Teutsche Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Denksprüche

Gesammelt, in Ordnung gebracht, und mit den nöthigsten Erklärungen begleitet. Nebst einem Anhange von Sprichwörtern und Denksprüchen in lateinischen Versen für Studierte und Studierende [Paroemiae et sententiae insignes, versibus latinis expressae, in gratiam litteratorum usumque iuventutis litterariae editae studio et cora Andreae Schellhorn]. Reprint der Ausgabe Nürnberg 1797. Mit einem Vorwort von Wolfgang Mieder. Ganz im Sinne seiner Zeit ist diese Sammlung der im 18. Jahrhundert gängigen deutschen Sprichwörter von Andreas Schellhorn (1761-1845) als ein pädagogisch-moralisches Lehrgebäude zu verstehen, das der Menschenverbesserung dienen soll - wobei er auch "anstößige" Sprichwörter nicht auslässt. Bereichernd hinzu kommt der sprach- und kulturgeschichtliche Wert dieser Zusammenstellung. Die Einleitung des Herausgebers macht deutlich, daß in dem angeblich "sprichwortfeindlichen" Zeitalter der Aufklärung zweifelsfrei ein Interesse am volkssprachlichen Sprichwort weiterlebte. Aus der Vorrede des Autors: "Um aber den Gebrauch dieser Sammlung [...] zu erleichtern, ordnete ich [] die Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Denksprüche [...], und fügte ihnen nur die nöthigsten Erklärungen in den kürzesten und bestimmtesten Ausdrücken bey [...]. Weil aber viele Sprichwörter sowohl als Denksprüche nur halbwahr sind, und durch ausgedehnte Anwendung zu Irrthümern verleiten können, setzte ich hie und da kurze Einschränkungen und Warnungen über ihren Gebrauch bey. Andre, die ganz unrichtig sind, suchte ich durch entgegengesetzte Grundsätze zu berichtigen. Die niedrigen und pöbelhaften wollte ich lieber rügen und brandmarken, als ganz und gar auslassen, da sie doch wenigstens für die Sprache als Gewinn angesehen werden können. [...] die obenberührte Ordnung [...] beruhet auf zwey Realabtheilungen. In der ersten setzte ich jene Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Denksprüche an, welche sich über verschiedene ganz allgemeine Gegenstände erstrecken [...]. In der zweyten führte ich diejenigen an, die auf besondre Verhältnisse, Pflichten, Tugenden und Laster gerichtet sind". 36*,[16],216 Seiten, Leinen (Volkskundliche Quellen. Reihe VII: Sprichwort/Olms Verlag 2008)

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