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Friedenszeiten

Friedenszeiten

Zum Eigensinn der Monate Januar 1913 bis Juli 1914. Hrsg. von Karl Braun, Christian Boller, Marta Leonora Frank und Felix Linzner. Wie war die kulturelle und soziale Gestimmtheit 1913 und in der 1. Hälfte 1914? Der Bruch, den der Weltkrieg bedeutet, hat den Eigensinn dieser neunzehn Monate zur bloßen Vorkriegszeit reduziert und im kulturellen Gedächtnis weitgehend zum Verschwinden gebracht. Werden die Vorkriegsmonate sonst meist nur mit Blick auf die großen politischen Entwicklungen betrachtet, so arbeiten die 37 Beiträge des Bandes die Eigenlogik dieser Monate in einem synchronen Zeitschnitt, d.h. ohne Berücksichtigung der zukünftigen Kriegs- und Revolutionsereignisse, heraus: Es wird also der Versuch der Wiederherstellung einer ausgelöschten kulturellen Physiognomie unternommen. Das Projekt vertritt einen anderen Anspruch als Florian Illies’ "1913. Der Sommer des Jahrhunderts". Denn das 1913er Avantgarde-Handeln zur Zertrümmerung hergebrachter Formen in Kunst, Literatur und Musik, welches als Ausgangspunkt künstlerischen Schaffens im 20. Jahrhundert gelten muss, mag zwar "sommerlich" gewesen sein, aber als "Reife- und vorbereitende Erntezeit" steht es im allgemeinen Kulturprozess ziemlich singulär. "Das wohlbekannte Gesicht Europas löscht aus“ (Gerhard Hauptmann 1914): die Beitragenden des Bandes interessieren zwar auch die "Keime", die sich über den Krieg hinweg entwickelt haben mögen, aber genauso interessieren sie die Nicht-Kontinuität, der Abbruch, die Verwischung kultureller Phänomene, also der Eigensinn der 19 Monate zwischen Januar 1913 und Juli 1914. - Umrahmt von einer Einleitung und zwei Epilogen gliedern sich die 37 Aufsätze des Bandes in neun Kapitel: Gesellschaftlicher Aufbruch; Gedenken; Soziale Konflikte; Körperlichkeiten; Deutschland und die Welt; Degenerationsangst; Avantgarde; Fortschrittshoffnung; Rückblick nach vorn. - Aus dem Inhalt: Einleitung der Herausgeber: Friedenszeiten. Zum Eigensinn der Monate Januar 1913 bis 1914. - Vanessa Tirzah Hautmann: Durch die Jugend, für die Jugend: "Der Anfang". - Tabea Kirchner: Gedanken zur Konstitution der Frau. - Alisha Meininghaus: Zwischen allen Stühlen. Das liberale Judentum in Deutschland. - Felix Linzner: Ernst Haeckel und "Die Natur als Künstlerin". -- Christina Winter/Cristina Krenzer: Eilbotenlauf zur Jahrhundertfeier, Marburg. - Teresa Ochs: Der Jubelkaiser und sein Volk. - Cristina Krenzer: Die Jugend auf dem Hohen Meißner. - Karl Braun: 100 Jahre Befreiungskriege und ein abgesetztes Festspiel. - Karl Braun/Gülay Sadowski-Balci: Georg Büchner 100 Jahre jung. "Woyzeck" zum ersten Mal auf der Bühne. - Teresa Ochs: Die Dreihundertjahrfeier des Hauses Romanow. -- Mira Döring: Russlands politischer Aufbruch. - Maximilian Bühner: Clara Zetkin und "Die Gleichheit". - Friedemann Rimbach-Sator: Suffragetten. "What about the Women?" - Cosima Wiemer: Soziale Fragen. Einsichten in den sozialhygienischen Diskurs. - Friedemann Rimbach-Sator: Von Mohandas zu Mahatma. Gandhi in Südafrika. -- Cosima Wiemer: Der Nasenfbrmer Zello und die Schönheitschirurgie. - Carla Mann/Janna Samira Emme: Lebensreform als Gegenkultur. - Jan Thoms/Janina Schwarz: Die Inzestfrage. -- Philipp Lotter: Kolonialismus als Globalisierung. - Philipp Lotter: Orientalismus. Babylon und die Bagdadbahn. - Hannah Rettberg/Johanna Osse: Hagenbeck stellt aus. "Adonis-Nubier". -- Hannah Rettberg: Zyklopenstadt. Stadtbilder in der "Aktion". - Janine Friedrich: Die Streitschrift »Wenn ich der Kaiser wär'«. Ein Beispiel von Antisemitismus im Kaiserreich. - Christina Winter: Eugen Fischer und "Die Rehobother Bastards". - Marta Leonora Frank: "Die Vereinigten Staaten Europas" und August Forel. - Marie Schönheiter: Neurasthenische Sorgen. - Gülay Sadowski-Balci/Jan Thoms/Johanna Osse: Schmutz und Schund. Popularkultur als Gefähr. -- Nicole Groothuis: Tangomanie. - Cristina Krenzer: Kokoschkas anderes Glück. - Janina Schwarz: Mode für ein neues Frauenbild. Coco Chanel. - Alisha Meininghaus: Literaturnobelpreis für Indien. Rabindranath Tagore. - Marta Leonora Frank: Futuristische Oper. "Sieg über die Sonne". - Jeanette Kuschnereit: Der Stummfilm. Kino als neues Medium. -- Jeanette Kuschnereit: Hygiene und die Technisierung der Küche. - Felix Ruppert: Die Eroberung der Luft oder ein Tunnel von Europa nach Amerika. - Christian Boller: Luftschifflust oder die Majestät des Himmels. -- Alexandra Obermüller: Die Balkan-Kriege. -- Zwei Epiloge: Sigmund Freud (Wien 1915), Max Brod (Tel Aviv 1960). - 280 Seiten mit 57 Abb., broschiert (Jonas Verlag 2015)

Bestell-Nr.: 15461
Gewicht: 761 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Kulturwissenschaften | 1871-1914/18 | Studium Generale - Geschichte
ISBN: 9783894454920
Lieferzeit: 2-7 Tage*
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