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Die innerchristlichen Religionsgespräche im Abendland

Scheib, Otto: Die innerchristlichen Religionsgespräche im Abendland

Regionale Verbreitung, institutionelle Gestalt, theologische Themen, kirchenpolitische Funktion. Mit besonderer Berücksichtigung des konfessionellen Zeitalters (1517-1689). Diskussionen zwischen religiösen bzw. theologischen Vorkämpfern von Religionen und Konfessionen begleiten die Geschichte des Christentums seit seinen Anfängen. Scheib stellt diese Religionsgespräche für den Bereich der lateinischen Kirche und für die Zeit der Einheit von Kirche und Staat (313 /381-1789/1815) dar. Der Schwerpunkt liegt auf einem möglichst umfassenden Überblick über die Gespräche, über ihre institutionelle Gestalt und deren Entwicklung sowie über die theologischen Themen und Problematiken. Dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis folgt der Forschungsbericht über die Überblicksversuche seit dem 16. Jahrhunderts und über die wissenschaftlichen Behandlung seit dem 18. Jahrhundert sowie die Formulierung der Forschungsziele und Forschungsmethoden. Die Darstellung ist in sechs Teile nach Zeitaltern und, wenn notwendig, nach Ländern aufgeteilt: Teil 1 (0-500): Erste Versuche in der Auseinandersetzung mit anderen Religionen, Übernahme des Religionsgespräches aus der Mission in den innerchristlichen Bereich durch Augustinus 411, erste Entfaltung in der Alten Kirche sowie dere scholastische Ausgestaltung und ihr Einsatz im Mittelalter. Teil 2 (1517-1529): Schaffung des reformatorischen Formen des Religionsgespräches durch Martin Luther und Huldrych Zwingli, erste Anwendungen in den zahllosen Gesprächen vor allem in den Städten des Reiches und weitere Ausgestaltung auch für den innerreformatorischen Bereich. Teil 3 (1529-1570): weitere Entwicklungen vor allem unter dem Einfluss des Humanismus und erster Einsatz im außerdeutschen Europa. Teil 4 (1570-1630): Die Religionsgespräche als Waffe besonders der Theologen und Obrigkeiten im konfessionellen Kampf und ihr wachsende Politisierung im Frühabsolutismus. Teil 5 (1630-1740): Die Religionsgespräche als Instrument der absolutistischen Religionspolitik und der konfessionellen Bekehrungsbemühungen, das Vorherrschen der Reunionsgespräche, ihr Scheitern und ihr vorläufiges Ende durch Pietismus und Aufklärung. Teil 6 (1740-1830): Projekte und Gesprächsversuche während des aufgeklärten Staatskirchentums, das Ende der alten Religionsgespräche durch die Einführung der neuen Staatstoleranz und das Fortleben der Religionsgespräche im Rahmen der staatsfreien Ökumenischen Bestrebungen. - Im Zentrum steht die Frühe Neuzeit mit zahlreichen Religionsgesprächen im Reich (mit den Niederlanden und der Schweiz), Frankreich und Polen, zum Teil auch in Ungarn, weniger in Großbritannien, Skandinavien, die Baltischen Staaten und in den Ländern der Habsburger, wo starke Monarchen die Entscheidungen zentralisierten oder die Zahl der Intellektuellen gering waren. Sie fehlen weitgehend in Italien und auf der Iberische Halbinsel, wo die Kirchenreform schon weit gediehen war bzw. die Inquisition alles überwachte. Jedes Religionsgespräch ist kurz behandelt. Nach Möglichkeit werden Vorgeschichte, Örtlichkeiten, Termine, Themen, Teilnehmern, Verlauf, Ergebnis und Folgen dargestellt und in den Anmerkungen Quellen und Literatur verzeichnet. Den Schluss des Werkes bilden Zusammenfassungen insgesamt und nach Ländern sowie die Auswertungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten, die Skizzierung weiterer Forschungsaufgaben sowie ein theologischer Ausblick. Bei dem Versuch, den riesigen Stoff zu überschauen, helfen Personen-, Orts-, und Sachregister, eine chronologische Übersicht nach Kapiteln sowie Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen, das Gesuchte rasch und leicht aufzufinden. Das ausführliche und umfangreiche Literaturverzeichnis enthält zwar nur die zitierten Titel - Bibliographien, Lexika, die zahlreichen gedruckten zeitgenössischen Berichte und die umfangreiche "Sekundärliteratur" - und stellt so keine Bibliographie dar, bietet aber wohl die allermeisten einschlägigen Titel und kann so wohl eine gute Grundlage für weitere Forschungen bilden. - Aus dem Inhalt: Band I: Einleitung. - Erster Teil: Die Entwicklung der Religionsgespräche im Altertum und im Mittelalter. - Zweiter Teil: Die Entstehung der neuzeitlichen Religionsgespräche 1517-1528. - Dritter Teil: Die Religionsgespräche im Zeitalter des Konfessionalismus und unter dem Einfluß des Humanismus 1529-1570. - Band II: Vierter Teil: Die Religionsgespräche während des Kampfes der Konfessionen um die Vorherrschaft und das Aufkommen der politisch motivierten Gespräche 1570-1630. - Fünfter Teil: Die Gespräche im Zeitalter der absolutistischen Konfessionspolitik 1630-1740. - Sechster Teil: Reunionsprojekte und Diskussionen während der Herrschaft der Aufklärung und des aufgeklärten Staatskirchentums 1740-1830. - Schluß: Strukturen und Entwicklungen der abendländischen Religionsgespräche. - Abbildungen. - Band III: Literatur, Verzeichnisse, Register, Chronologischer Überblick. - Drei Bände, zus. 931 Seiten mit 18 Tafeln, broschiert (Wolfenbütteler Forschungen; Band 122/Harrassowitz Verlag 2009) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 88164
Gewicht: 3,26 kg
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Kirchengeschichte der Frühen Neuzeit | Kirchengeschichte epocheübergreifend
ISBN: 9783447061339
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